„Be-Heppy“ freut sich über erste Erfolge
HEP-Netzwerk richtet Fokus auf Nachhaltigkeit seiner Kampagne
Die Kampagne „Be-Heppy“ hat sich bewährt. Das Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg Warburg-Rimbeck und das Berufskolleg Kreis Höxter werden zum neuen Schuljahr erneut mit je einer Klasse im Bildungsgang der Heilerziehungspflege (HEP) starten – ein wichtiger Schritt, um Versorgungs- und Angebotsengpässen im Bereich der Behindertenhilfe im Kreis Höxter entgegenzuwirken. Um die drohende Gefahr für die Region abzuwenden, hatte sich Anfang 2023 ein regionales Netzwerk gegründet und seine Kampagne gegen den Fachkräftemangel in der Heilerziehungspflege ins Leben gerufen. Trotz des ersten Erfolgs legen die Akteur*innen die Hände aber nicht in den Schoss.
„Ein Job, so bunt wie das Leben“ – mit dieser Botschaft bewirbt das HEP-Netzwerk den Heilerzieherberuf. Die Kampagne „Be-Heppy“ hat sich bereits bewährt. Foto: Jörg Henze „Ein Job, so bunt wie das Leben“ – mit dieser Botschaft bewirbt das HEP-Netzwerk – bestehend aus Trägern der Behindertenhilfe im Kreis Höxter, dem TGB und dem Berufskolleg Kreis Höxter – den Heilerzieherberuf – auf einer gemeinsamen Homepage, auf der die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten und das Facettenreichtum des Berufsbildes anschaulich gemacht werden. Denn wie vielfältig der Beruf ist, das ist oft wenig bekannt. Das soll sich mit „Be-Heppy“ ändern. Im Rahmen der Kampagne wurden zudem Spots für die Radiowerbung und Social Media aufgenommen, ein gemeinsames HEP-Logo entworfen und ein Runder Tisch etabliert. Denn das Besondere des Netzwerkes: Behindertenhilfe und die beiden maßgeblichen Fachschulen ziehen an einem Strang.
Die Arbeit bleibt intensiv
„Die wöchentlichen Abstimmungen, die kurzen Entscheidungswege, die klaren Absprachen und jeder kleine und große gemeinsame Schritt nach vorn haben gezeigt, dass man zusammen in die gleiche Richtung gehen kann, ohne sich gegenseitig zu überholen, wenn man das gleiche Ziel hat.“ So lautet das positive Resümee der Arbeitsgruppe.
Doch ihre Arbeit ist noch nicht abgeschlossen: Die Kampagne muss jetzt nachhaltig werden und den Beruf auf Dauer im Bewusstsein der Ausbildungssuchenden verankern und dafür begeistern. „Die Arbeit bleibt also intensiv, um langfristig den Ausbildungsstandort Kreis Höxter auch überregional bekannt zu machen und mit bester Qualität zu werben“, sagt Eva Klare-Kurtenbach, Geschäftsführerin des Kolping Schulwerks, die zusammen mit Jerome Major, Geschäftsführer der Lebenshilfe Brakel, Michael Urhahne, Leiter des Berufskollegs Höxter, und MdL Matthias Goeken den Anstoß für diese Kooperation gegeben hatte.
Imagepflege für die Träger
Auftrieb geben ihnen auch die zahlreichen Rückmeldungen. „Es ist spannend, wie viele Menschen mich auf die Kampagne ansprechen und auf den Slogan“, berichtet Eva Klare-Kurtenbach und freut sich, dass die Strategie des Netzwerks in der öffentlichen Wahrnehmung erste Früchte trägt: den Heilerzieherberuf als abwechslungsreiches und vielversprechendes Betätigungsfeld bekannt zu machen. Auf diese Weise kommt das Netzwerk einem weiteren seiner Ziele näher: Die Träger können sich als Arbeitgeber interessant machen, denn sie haben zunehmend Schwierigkeiten, alle Stellen zu besetzen und Mitarbeitende zu halten.
Rückläufige Ausbildungszahlen – erstmals seit 20 Jahren hatte es im Vorjahr der Netzwerkgründung im Berufskolleg Kreis Höxter keinen Bildungsgang der Heilerziehungspflege gegeben – hatten die Akteur*innen im Kreis Höxter in Aktion treten lassen. „Wenn das Ausbildungsangebot für die Heilerziehungspflege im Kreis Höxter perspektivisch eingestellt werden müsste, weil Ausbildungsklassen nicht die notwendige Schülerzahl erreichen, ist auch die Abwanderung der Fachkräfte in umliegende Kreise eine logische Konsequenz. Daher ist dringender Handlungsbedarf geboten, wenn man diese Entwicklung für den Standort Kreis Höxter noch aufhalten will“, stellte MdL Matthias Goeken damals bei der Vorstellung des Netzwerks klar.
„Eine kleine bunte Wundertüte“
Einen ersten Lichtblick, diesen Trend zu stoppen, gab es im vergangenen Jahr. Bereits zum Schuljahr 2023/24 starteten zwei HEP-Klassen in den beiden unterschiedlichen Ausbildungsformen: in der schulischen Ausbildung am Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg in Rimbeck und in der praxisintegrierten Form am Berufskolleg des Kreises Höxter in Brakel. Ein Erfolg, an den man zum kommenden Schuljahr anknüpft.
Bei den HEP-Schüler*innen, die schon an den beiden Fachschulen die Schulbank drücken, ist der Funke zum Heilerzieherberuf bereits übergesprungen: „Jeder Ausbildungstag ist eine kleine bunte Wundertüte, gefüllt mit super viel Abwechslung, vielfältiger Verantwortung und wundervollen Menschen“, sagt Hannah Husemann, Studierende vom Berufskolleg des Kreises Höxter, über ihren heilerziehungspflegerischen Alltag. Auch in der HEP-Klasse am TGB sind die Lernenden mit Freude dabei: „Die Vielfalt in der Ausbildung zum HEP macht mir besonders viel Freude. Das Zusammenspiel von Pflege und Pädagogik macht diesen Beruf aus. Es wird nie langweilig und kein Tag ist wie der andere.“ Im Kreis Höxter kann man sich auf die nächsten „Allroundtalente" für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung jeglichen Alters freuen.