Die Zeit des Sommerferien-Bangens ist für Stephanie Schmiedel vorbei
„Hätte ich gewusst, wie viel Spaß das macht …“ Die Nervosität vor dem großen Tag der Feststellungsprüfung stellte sich als unbegründet heraus. „Es war ein sehr angenehmes fachliches Gespräch auf Augenhöhe in einer wertschätzenden Atmosphäre,“ schildert Stephanie Schmiedel den letzten Baustein ihres Feststellungsverfahrens im Mai 2022. „Es war keine krasse Prüfungssituation, wie man das erwartet hätte, sondern eine Gelegenheit zu zeigen, was man kann und vorbereitet hat“, sagt die Quereinsteigerin, die am Kolping Sozialseminar Detmold Erzieher*innen ausbildet.
Stephanie Schmiedel bildet am Kolping Sozialseminar Detmold Erzieher*innen aus.
Dass die 47-Jährige gerne an ihren Prüfungstag zurückdenkt, liegt auch an der Vorbereitung. „Ich habe mich gut vorbereitet und unterstützt gefühlt“, sagt die Diplompädagogin mit Blick auf die Schulwerk-Geschäftsführung, ihre Schulleitung und Kolleg*innen. „Ich habe immer Ansprechpartner*innen bei Fragen gehabt.“ Rückblickend waren es auch die Unterrichtsbesuche, die ihr die nötige Sicherheit gegeben haben. „Es war hilfreich zu erfahren, dass man auf dem richtigen Dampfer ist“, sagt Stephanie Schmiedel, die in „grauer Vergangenheit“ im Grundschullehramt eingeschrieben war, dann aber zum Studium der Erziehungswissenschaften und Psychologie wechselte. Während ihr aus dem Lehramtsstudium lediglich noch einige Begriffe geläufig waren, hat ihr für das Feststellungsverfahren viel mehr ihre langjährige Lehrerfahrung in der Erwachsenenbildung geholfen. Nach ihrem Abschluss als Diplompädagogin hatte sie viel in der Berufsvorbereitung und bei unterschiedlichen Bildungsträgern im Qualitätsmanagement und der Projektentwicklung gearbeitet.
Redefreudigkeit öffnete eine neue Tür
Für den Schuldienst hat sie schließlich der damalige Schulwerk-Geschäftsführer Ulrich Woischner begeistern können. „Es war am Schreibtisch ein einsamer Job“, sagt Stephanie Schmiedel, der der Kontakt mit Menschen sehr am Herzen liegt. „Vielleicht ist es besser, wenn Sie was mit Menschen machen“, hatte Woischner damals mit seiner Einschätzung ins Schwarze getroffen. „Das ist wohl aufgefallen, weil ich immer aufgeblüht bin, wenn dann mal jemand in mein Büro kam und ich in meiner Arbeit wieder in den Austausch mit anderen kam“, berichtet die 47-Jährige, die sich damals beim Kolping-Bildungswerk als Referentin der Geschäftsführung um Konzept- und Projektentwicklung kümmerte.
Heute kümmert sie sich um den Werdegang ihrer Schützlinge. „Mich begeistert es, die Schüler*innen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten und wenn wir großartige Erzieher*innen in den Beruf entlassen“, schwärmt Stephanie Schmiedel für ihren Berufsalltag am Detmolder Berufskolleg, wo sie erziehungswissenschaftliche Grundlagen unterrichtet, Pia-Klassen leitet (praxisintegrierte Ausbildung) und in der Praxisbegleitung tätig ist. Was sich für sie geändert hat seit der Feststellungsprüfung? „Es ist ein beruhigendes, entspanntes Arbeiten. Das trägt zur Arbeitszufriedenheit bei“, sagt die Berufsschullehrerin mit Blick auf ihre unbefristete Lehrerlaubnis. „Sonst musste man in allen Sommerferien bangen, ob die Genehmigung verlängert wird. Aus dieser Unsicherheit rauszukommen, war mein Hauptmotiv, mich für das Feststellungsverfahren anzumelden.“ Das, wie sie zugeben muss, eine sehr stressige, herausfordernde Zeit für sie bedeutete. „Das war ein ziemlicher Spagat parallel zu meiner Vollzeitstelle und bedurfte eines gesunden Zeitmanagements.“ Dennoch empfiehlt sie allen Interessierten, den Mut dafür zu haben. Und sich die Unterstützung zu holen, die vom Kolping Schulwerk angeboten wird. Damit auch sie später gerne auf ihre Feststellungsprüfung zurückblicken und sich über einen unbefristeten Arbeitsvertrag vom Kolping Schulwerk freuen können.
Weitere Porträts aus der Serie:
Jacqueline Wolter
Tilman Bäcker
Oksana Lang
Christiane Leck
Daria Wiese