Jugendliche zu einem guten Schulabschluss motivieren

Einen neuen beruflichen Meilenstein hat Daria Wiese erreicht. Die 41-Jährige hat am 23. November 2023 ihre Feststellungsprüfung bestanden. Die studierte Erziehungswissenschaftlerin freut sich, mit der unbefristeten Lehrerlaubnis am Kolping Berufskolleg Paderborn eine Chance erhalten zu haben, sich neu aufzustellen. Nach ihrer Elternzeit war die Zeit für eine neue Weichenstellung gekommen. Nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie legte sie in die Waagschale. Auch inhaltlich wollte die Paderbornerin einen anderen Schwerpunkt setzen. Anders als in ihrer vorherigen Tätigkeit suchte sie nach einer Möglichkeit, Jugendliche früher zu erreichen und sie auf einen guten Weg zu bringen.

Daria Wiese freut sich, dass sie als Lehrerin am Kolping Berufskolleg Paderborn bei den Jugendlichen etwas bewirken kann. Foto: Jana Sudhoff Nach ihrem Diplomstudiengang hatte Daria Wiese bei einem Bildungsträger erst in der Berufsvorbereitung für benachteiligte Jugendliche und später als Projektleiterin in einer Maßnahme zur Berufsorientierung gearbeitet. Konzeptarbeit, Organisation, Kontaktpflege lagen auf ihrem Schreibtisch. Berührungspunkte mit weiterführenden Schulen hatte sie berufsbedingt viele und in ihr reifte die Erkenntnis, dass sehr viel früher im Lebenslauf der Jugendlichen etwas passieren müsse. „Mir war es wichtig, selbst mitzuwirken und die Jugendlichen zu motivieren, einen vernünftigen Schulabschluss zu machen“, sagt die Quereinsteigerin und bewarb sich bei Kolping. Ihr Lebenslauf passte gut zum Kolping Schulwerk und so fing Daria Wiese im November 2019 am Kolping Berufskolleg Paderborn an – zunächst als Schulsozialarbeiterin.

Schule im Wachstum bringt viele Vorteile

Als an der Schule der Ausbildungsbereich „Gesundheit, Erziehung und Soziales“ eingeführt wurde, war auch der Grundstein für Daria Wieses Lehrtätigkeit gelegt. Stundenweise stand sie nun auch vor den Klassen. Bis sie schließlich die Schulsozialarbeit zugunsten des Unterrichtens ganz aufgab. „Die Chance habe ich sehr begrüßt. Daraufhin habe ich viele Jahre hingearbeitet“, sagt die Lehrerin, die das Kollegium in den Fächern Erziehung und Soziales, Betriebsorganisation sowie Personal und Arbeitsorganisation ergänzt – als Personalerin hatte sie früher bereits nebenberuflich aufgesattelt.

Im November 2023 stand sie jetzt erneut vor einer Prüfungskommission. Für das Feststellungsverfahren konnte sie auf viele Erfahrungen aus ihrer dreijährigen Unterrichtspraxis zurückgreifen und viel aus ihrem Studium übernehmen. Auch ihre Kolleg*innen haben ihr tatkräftig mit Wissen, Theorie und Erfahrung zur Seite gestanden. Daria Wiese möchte die Arbeit am Kolping Berufskolleg nicht mehr missen. „Es ist familiär und wir arbeiten in einem tollen Team, in dem wir uns sehr gut austauschen und man immer unterstützt wird“, sagt die 41-Jährige. Ein weiterer Standortvorteil: Die Schule befindet sich im Wachstum. „Man kann viel bewegen, sich einbringen und kreativ sein“, hebt Daria Wiese hervor.

Positives Feedback bestärkt

Auch im Klassenzimmer fühlt sie sich in ihrem Element. „Ich mag unser Schülerklientel. Die Schüler*innen sind sehr empathisch, ein gutes Team und tragen alle Dinge mit“, sagt die Quereinsteigerin, für die feststeht: mit dem Feststellungsverfahren die schulische Laufbahn einzuschlagen, war die richtige Entscheidung. Darin wird sie auch bestärkt, wenn sie ehemalige Schüler*innen wiedertrifft. „Es ist schön zu sehen, dass man etwas bewirkt hat.“

Die Erziehungswissenschaftlerin würde das Feststellungsverfahren jederzeit weiterempfehlen. „Es ist eine tolle Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln.“ Zudem sieht die Lehrerin Vorteile für das Kollegium: „Quereinsteiger*innen werden genug Know-how und Berufserfahrung in den Zielgruppen mitbringen, um die Schüler*innen auf den richtigen Weg bringen können.“

Weitere Porträts aus der Serie:

Jacqueline Wolter 
Stephanie Schmiedel
Tilman Bäcker
Oksana Lang
Christiane Leck