Kita auf dem Stempel als Familienzentrum zertifiziert
Neue Angebote ergänzen die Arbeit des Teams
Die Kolping Kita gGbmH hat ein zweites Familienzentrum in ihren Reihen. Neben der Kita auf der Brede darf auch die Kindertageseinrichtung auf dem Stempel in Gütersloh den Zusatz „Familienzentrum NRW“ tragen. Kitleiterin Johanna Galert und ihr Team freuen sich, dass jetzt die Urkunde die Einrichtung ziert. Viele Bestandteile ihrer pädagogischen Arbeit konnten sie für die Zertifizierung in die Waagschale werfen, andere Angebote haben sie neu in ihr Portfolio aufgenommen. Das Profil des Familienzentrums hat das Team auf den Schwerpunkt „Migration und Integration“ ausgerichtet.
Chancengleichheit für alle Kinder, interkulturelles Müttercafé und Beratungen für Eltern gehören unter anderem zu den Schwerpunkten im neu zertifizierten Familienzentrum Kolping Kita auf dem Stempel. Leiterin Johanna Galert freut sich über das neue Gütesiegel. Fotos: Jana Sudhoff „Wir vernetzen uns noch stärker, öffnen uns noch mehr dem Sozialraum und haben unsere Kurse und Angebote erweitert, und diese richten sich nicht nur an unsere Kitakinder und Familien, sondern an alle im Sozialraum Interessierten“, fasst Johanna Galert die wesentlichen Änderungen zusammen, die mit der Zertifizierung für das Familienzentrum Kolping Kita auf dem Stempel einhergehen.
Interkulturelles Müttercafé ist beliebt
Der Sozialraum ist von Interkulturalität geprägt. Die Familien, die ihre Kinder in die Einrichtung schicken, sprechen 17 verschiedene Sprachen. Interkulturell wird es daher in der Kita auf dem Stempel monatlich beim Müttercafé. „Das kommt richtig gut an“, berichtet Johanna Galert. Zwölf bis 15 Frauen aus verschiedenen Kulturen kommen zusammen, um sich thematisch beispielsweise über Bräuche in den Kulturen, Schlafstörungen, Geschwisterliebe und Rivalität auszutauschen.
Um der gesamten Elternschaft, besonders aber sozial schwachen Familien, eine möglichst gute Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen, unterstützen die Erzieherinnen mit Beratungen, ausgelegten Flyern und Verzeichnissen. „Wir leiten hilfesuchende Eltern zum Beispiel an die entsprechenden Stellen weiter, wenn es um Leistungen für Bildung und Teilhabe geht und klären über Möglichkeiten auf“, führt die Kitaleiterin aus. Familienbegleitung in schwierigen Lebenssituationen hat in der Kita einen hohen Stellenwert. Wer Schwierigkeiten im Erziehungsalltag hat, kann sich in der Kita indes von externen Expert*innen beraten lassen. Im Rahmen der offenen Elternberatung in Kooperation mit der Awo gibt es monatlich zwei Sprechstunden.
Portfolio entwickelt sich stets weiter
Profitieren werden die Eltern zudem durch das neue Kursangebot. Hier dreht es sich beispielsweise um Themen wie die Trotzphase oder Baby- und Kleinkinderschlaf. In Wochenendworkshops können Eltern mit ihren Kindern zusammen Zeit verbringen, wie bereits in der Lernwerkstatt „Wasser“. Krabbelkurse für neue Kita-Kinder und Kinder-Yoga-Kurse sind ebenfalls dazugekommen. Nicht alltägliche Erfahrungen bekamen die Mädchen und Jungen auch beim Besuch des „rollenden Zoos“ im Sommer geboten. Nicht allen Familien sei es möglich, mit ihren Kindern viele Ausflüge zu machen. „Wir möchten allen Kindern so viel ermöglichen wie möglich“, sagt Johanna Galert mit Blick auf die Chancengleichheit für alle Kinder.
Welche Erfahrungen, Hilfestellungen und Erlebnisse die Kita den Familien und Kindern noch eröffnen möchte? „Es wird sich von Jahr zu Jahr entwickeln“, stellt die Kitaleiterin wechselnde und neue Angebote in Aussicht. „Wir werden uns dabei immer an den Bedürfnissen und Interessen der Eltern und Kinder orientieren.“ Für die nötigen Fort- und Weiterbildungen des gesamten Teams kann die Kita auf das Know-how des Kolping-Netzwerks zurückgreifen.
Netzwerken im Sozialraum
So viel netzwerken wie möglich – das möchte die Kolping-Kita ebenso in der Umgebung ausschöpfen. Die Kita ist jetzt Mitglied der Sozialraum AG und steht hier im Austausch mit den umliegenden Einrichtungen und Akteuren. Geplant ist, an noch mehr Veranstaltungen als bisher im Sozialraum mitzuwirken: zum Beispiel mit einem Stand beim Pavenstädter Weihnachtsmarkt.
Darüber hinaus wurde der Kontakt zur Grundschule Pavenstädt intensiviert. Im Rahmen der neuen Kooperationsvereinbarung besuchten die Drittklässler die Kita, um den Kleinen vorzulesen. Auch den Elternabend für die angehenden Schulkinder bereichert eine Grundschullehrkraft, um den Prozess der Anmeldungen transparent zu machen. Um erste Grundschulluft zu schnuppern, verbringen die angehenden Schulkinder einen Kennlerntag in der Schule.
In den Räumlichkeiten der Kita wurde bereits eine Tauschbörse für Kinderbekleidung auf die Beine gestellt. Als Nächstes könnten Spielsachen oder Bücher die Besitzer*innen wechseln, plant die Kita. In Planung ist für den Frühsommer auch ein Fest, um die Zertifizierung als Familienzentrum zu feiern.