„Immer neue Wege, die sich öffnen“
Erik Hemsen fühlt sich bei Kolping gut aufgehoben
„Authentisch zu sein, das gelingt mir bei der Arbeit mit Jugendlichen am besten.“ Für Erik Hemsen war das Freiwillige Soziale Jahr vor rund zehn Jahren in einer Tagesgruppe in Peckelsheim der Augenöffner für seine berufliche Vorliebe. „Dann bin ich meinen Weg gegangen“, sagt der Erzieher, der seine Stärken inzwischen auf dem Kolping Gutshof in Großeneder einbringt. Seit Sommer 2022 leitet er zusammen mit Carolin Amthor-Bröker die Start-off-Maßnahme für schulmüde Jugendliche. Dass er sich bei Kolping als Arbeitgeber wohlfühlen würde, daran bestand für ihn kein Zweifel.
Erik Hemsen fühlt sich bei Kolping gut aufgehoben, das zieht sich wie ein roter Faden durch seinen Lebenslauf: vom TGB über den Kolping Gutshof bis zur Hochschule. Foto: Jana Sudhoff
Seine heutigen Kolleginnen vom Kolping Gutshof – Carolin Amthor-Bröker und Mareike Gördemann – haben ihn zum Schulwerk-Team gelockt. „Mareike war schon meine Lehrerin am Gymnasium“, sagt Erik Hemsen über seinen langjährigen Kontakt zur heutigen Schulleiterin des Theresia-Gerhardinger-Berufskollegs Warburg (TGB). Hier ließ sich der Erzieher ausbilden. Danach verschlug es ihn zunächst in die stationäre Jugendhilfe beim Johannisstift. In der Kindervilla in Scherfede – hier hatte er bereits sein Anerkennungsjahr gemacht – arbeitete der heute 29-Jährige insgesamt knapp dreieinhalb Jahre. „Das ist eine sehr familiäre Basis, auf der man stationär arbeitet“, sagt der TGB-Absolvent, dem der Abschied von der Kindervilla schwerfiel. Doch der Neustart am Gutshof war nicht nur freundschaftlich ein verlockendes Angebot: „Es ist wohnortnah, ich habe keine Wochenenddienste und trotzdem das Arbeitsfeld, das ich gerne mache“, erklärt der Eissener. Ausschlaggebend war auch: „Am TGB wurde man so gut angeleitet und fit gemacht für den Berufsstart“, schwärmt Erik Hemsen noch heute. „Das TGB bietet seinen Schüler*innen einen verlässlichen Rahmen: Man hat immer Ansprechpartner*innen für alle Fragen, Anregungen und Wünsche, man kann viele Praktika machen, um seine Kenntnisse zu festigen, und man wird durch die Praxislehrer*innen gut begleitet. Nach den Erfahrungen konnte ich daraufsetzen, mich bei Kolping sehr gut aufgehoben zu fühlen.“
Präzision für die Arbeit
Dass sich die Jugendlichen ein Mü besser fühlen in ihrer komplexen Lebenssituation, ist der Ansporn für Erik Hemsen in seinem pädagogischen Alltag. „Es ist schön zu sehen, wenn Jugendliche, deren Lebenssituation nicht das Meiste hergibt, wertvolle Zeit erleben und neue Erfahrungen machen“, betont der Erzieher. „In einer Kita hätte ich mich nicht gesehen.“ Dort, so glaubt er, „hätte ich nicht zu 100 Prozent ich selbst sein können“. Ihm liegt es mehr, mit Jugendlichen tiefer ins Gespräch gehen, Perspektiven gemeinsam angehen und vorherrschende Tagesthemen besprechen zu können.
Um sie noch umfassender betreuen zu können, hat sich Erik Hemsen an der Kolping Hochschule für Gesundheit und Soziales eingeschrieben. Im Herbst startet er in sein drittes Semester im dualen Studiengang „Soziale Arbeit“. Den Mehrwert erlebt der Student schon jetzt. „Ich bekomme eine Präzision für meine Arbeit“ – inhaltlich und persönlich. „Ich mache mir umfangreichende Gedanken und kann in den einzelnen Situationen besser beraten.“ Auch emotional bietet das neue Wissen ein Ventil: „In herausfordernden Situationen hat man einen anderen Blickwinkel, kann diese besser filtern. Man lernt: Jede Handlung hat eine Ursache.“ Dafür ist auch der Erfahrungsaustausch in den Vorlesungen wertvoll, in denen auch Praxisbeispiele der Kommiliton*innen besprochen werden.
Ein roter Faden bei Kolping: einander helfen
„Wie ich das schon in der Erzieherausbildung am TGB erlebt habe, zieht sich das an der Hochschule weiter durch: Bei Kolping legt man ein großes Augenmerk darauf, einander zu helfen.“ Das fängt an bei der guten Betreuung der Studienberatung, geht über den engen Austausch mit den Lehrenden und endet beim Netzwerk, das Stellenausschreibungen – für Festanstellung, Ausbildungsplatz, FSJ oder Praktikum – sowie Forschungsprojekte bereithält. „Wir sind jobtechnisch gut versorgt,“ sagt der Erzieher aus dem Kolpinghofteam. „Aber man sieht, wie vielfältig der Rückhalt ist.“ Zudem herrsche an der Hochschule beinahe ein familiäres Klima – auch das kommt bei dem Studenten aus dem Kreis Höxter gut an. „An der Hochschule fühle ich mich super aufgehoben.“
Gleiches gilt für das Kolping Schulwerk. Ein großes Lob hat Erik Hemsen für den Austausch und die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen. „Das macht einfach Spaß.“ Auch die Vernetzung der vielen Einrichtungen innerhalb des Schulwerks wertet er als Benefit. Das Ende der gemeinsamen Wegstrecke mit Kolping ist daher nicht in Sicht. „Der Vorteil bei Kolping: dass es immer neue Projekte gibt“, sagt Erik Hemsen, der seine Zukunft nach seinem Hochschulabschluss weiter beim Kolping Schulwerk sieht. „Es sind immer neue Wege, die sich eröffnen. Es bleibt immer spannend“, sagt der 29-Jährige mit Blick auf die vielfältigen Projekte auf dem Gutshof in Großeneder.