Mut, Vertrauen und Aufbruch
Kolping Familienzentrum Brede feiert Trägerübergabe
In den Kindertageseinrichtungen herrscht gerade, zum Start in das neue Kita-Jahr, Eingewöhnungszeit. In Brakel gilt das aber nicht nur für die neuen 19 Mädchen und Jungen und die alteingesessenen Kinder, die ihre neue Rolle in ihrer Kitagruppe finden müssen. Auch für das 20-köpfige Team der Kolping Kindertageseinrichtung Brede heißt es diesmal: Eingewöhnungsphase. Das katholische Familienzentrum – ehemals in Trägerschaft der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau – ist zum 01.08.2024 neu zur Kolping Kita gGmbH dazugestoßen. Jetzt nach dem Trägerwechsel erleben die beiden Leiterinnen Barbara Rehermann und Diana Seck und ihre Kolleginnen eine spannende Zeit des Neuanfangs.
Das Leitungsduo Barbara Rehermann (links) und Diana Seck genießt ebenso gerne wie die Kinder das begrünte Außengelände – das Herzstück der Kindertageseinrichtung auf der Brede. Foto: Jana Sudhoff Viele neue Gesichter aus dem Kreis der Kolping-Kitas, neue Dokumente, Prozesse und Strukturen strömen auf die neuen Kolping-Kolleginnen aus Brakel ein. Für die Eltern und Kinder ändert sich derweil nicht viel: Die Eltern müssen sich im Wesentlichen nur eine andere Kita-App aufs Smartphone laden. „Es sind alle sehr aufgeschlossen und es gibt schon positive Rückmeldungen“, sagt Diana Seck über den Wechsel des Informationskanals. Die Kinder haben indes neue „Köche“. Sie ziehen zum Mittagessen zwar immer noch in den Essensraum des Klosters. Hier werden jedoch nicht mehr die Mahlzeiten aus der Klosterküche aufgetischt, sondern die eines regionalen Caterers. Für die Erzieherinnen lautet jetzt die oberste Prämisse: den Neuanfang gut gestalten. „Wenn das geschafft ist, schauen wir wieder über den pädagogischen Tellerrand“, stellt Diana Seck neue Pläne und Ideen in Aussicht.
Markenzeichen ist das Außengelände
Wichtig ist dem Leitungsduo, sich im Kolping-Team zu integrieren und dabei die eigenen Werte beizubehalten und auch eigene Wege gehen zu können. Eine lange Tradition hat die Ausrichtung auf den christlichen Schwerpunkt. „Die Ziele der Schulschwestern und die von Adolph Kolping passen perfekt zusammen“, erklärt Barbara Rehermann. Inhaltlich liegt der Fokus auf Natur und Sachbegegnungen: staunend Gottes Schöpfung erleben. Die perfekten Voraussetzungen bietet die Lage der Kita: umgeben von Wiesen, dicht gelegen am Wäldchen, ein Bachlauf nur einen Steinwurf entfernt. „Hier können die Kinder viel forschen und entdecken“, berichtet Barbara Rehermann, die selbst begeistert ist von der großen Weite. Das Markenzeichen der Kita ist das Außengelände. „Hier können die Kinder ungestört spielen, ohne dass sie die ganze Zeit unter Beobachtung stehen“, erklärt Diana Seck mit Blick auf die vielen Rückzugsmöglichkeiten, wie zum Beispiel im Hainbuchentunnel und durch die Erdmodulation. Das Konzept spiegelt sich auch in den Innenräumen wider, in denen sich die Kinder auf drei Ebenen in kleinen, thematisch unterschiedlich eingerichteten Räumen zum Spielen zurückziehen können. Eine Besonderheit ist auch die autofreie Zone. Um zur Kita zu gelangen, bedarf es eines kleinen Spaziergangs. „Viele Eltern wissen das zu schätzen als Zeit der Entschleunigung und gute Gelegenheit, um mit den Kindern über ihren Tag zu reden“, erklärt Diana Seck.
Kinder partizipieren im Kinderparlament
Was die Kinder zu sagen haben, hat auch einen hohen Stellenwert im Kitaalltag. Regelmäßig tagt das Kinderparlament. Auch die Erzieherinnen werden bei den wöchentlichen Teamgesprächen und morgendlichen Blitzlichtern mit ins Boot geholte. „Uns ist Transparenz sehr wichtig. Den Stellenwert haben wir von unserer Vorgängerin Sr. Veronika gelernt“, betont Diana Seck, die zusammen mit Barbara Rehermann 2017 die Leitung übernommen hat. „Nur zu zweit“, darauf haben die beiden bestanden, damit sie den Kontakt zu den Kindern nicht verlieren. So machen beide halbe-halbe: eine halbe Stelle Leitungsarbeit und eine halbe Stelle als Erzieherin in den Gruppen. „Bei uns läuft alles gut Hand in Hand“, sagen beide, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Barbara Rehermann ist die Strukturierte, Diana Seck die Kreative. „Auch oder gerade, weil wir so komplementär sind, ergänzen wir uns gut“, sagt Diana Seck. Beide sind schon seit rund 30 Jahren in der Kita auf der Brede als Erzieherinnen tätig. „Wir hatten immer ein aufgeschlossenes Team“, nennt Barbara Rehermann einen der „Wohlfühlaspekte“. Und gemeinsam im Team werden viele Pläne geschmiedet.
Zusammen entwickeln sie auch die zertifizierten Projekte – beispielsweise das „Haus der kleinen Forscher“ oder das Kitaprogramm „Affenstill“ – mit eigenen Ideen weiter. In der Ideenschmiede nehmen auch die vielen Feste Gestalt an – wie Erntedank, St. Martin, Adventsfeiern, die Heiligen Drei Könige oder die Rituale in der Fastenzeit, an Geburtstagen oder Namenstagen. „Es wird immer viel gefeiert“, sagt Diana Seck. Auch die nächste Feierlichkeit lässt nicht lange auf sich warten.
Familienstationen und Tiny Church warten auf die Gäste
Wer neugierig auf die Kita geworden ist und die neuen Kolleginnen in der Kolping-Familie kennenlernen möchte, der hat am 27. September die beste Gelegenheit. Ab 16.30 Uhr wird die Trägerübergabe – von den Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau zur Kolping Kita gGmbh – offiziell gefeiert. Unter dem Motto „Mut, Vertrauen und Aufbruch in etwas Neues“ begrüßt das Kitateam seine Gäste – darunter auch Schulschwestern aus München. Inhaltlich umrahmt von der Geschichte von Abraham und Sara ziehen die Besucher*innen danach wie Beduin*innen von Zelt zu Zelt, um zu erkunden, was sie an den einzelnen Stationen erwartet. Stärkung gibt’s beim großen internationalen Buffet. „Hereinspaziert“: Das gilt für die Räumlichkeiten der Kita genauso wie für die Tiny Church, die die Feier flankieren wird. Das Fest ist öffentlich, alle Interessierten sind willkommen.