Schnappi, Schneeflöckchen und Coco Chanel erobern die Herzen der Kinder
Kolping-Kita „Auf dem Stempel“ in Gütersloh hat „rollenden Zoo“ im Haus
„Ich mag die Schlange, weil sie so schwer ist und an meinem Hals war“, verkündet ein Mädchen. „Mir gefällt die gelbe Schlange, weil die Farbe cool ist“, ergänzt ihre Freundin. „Mir haben die Schafe am besten gefallen, weil sie so kuschelig sind“, erklärt ein Kita-Junge. „Ich liebe alle Tiere, aber besonders die Alpakas, Schlangen, Schildkröten und das Krokodil“, wirft der Nächste ein. Viele neue und vielfältige Eindrücke haben die Mädchen und Jungen der Kolping-Kindertageseinrichtung in Gütersloh gewonnen. Sie hatten einen Tag lang den „Dschungel im Haus“. Tierlehrer Martin Tränkler war mit seinem „rollenden Zoo“ aus Gardelegen zu Gast.
Die Tiere des „rollenden Zoos“ hautnah zu erleben, war für die Kinder der Kolping-Kita „Auf dem Stempel“ in Gütersloh ein besonderes Highlight. Foto: Jana Sudhoff „Den Kindern nicht alltägliche Erfahrungen zu bieten, ist uns im Hinblick auf die Zertifizierung als Familienzentrum wichtig“, sagt Johanna Galert, Leiterin der Kita „Auf dem Stempel“. Im August, so hofft sie, wird die Einrichtung den Zertifizierungsprozess mit dem Gütesiegel Familienzentrum NRW erfolgreich abschließen können. Im Vordergrund steht unter anderem die Chancengleichheit für alle Kinder. Nicht allen Familien sei es möglich, besonders im Zuge der Inflation, mit ihren Kindern viele Ausflüge zu machen. „Wir möchten allen Kindern so viel ermöglichen wie möglich“, sagt daher Johanna Galert. Die einstündige Vorführung von Frettchen, Hasenschafen, Riesenschlangen & Co. im eigens aufgebauten Gehege im Kita-Garten bot den Kindern die Gelegenheit, exotische Tiere zu sehen, die sie zum großen Teil noch nie live gesehen hatten – Streicheleinheiten inklusive.
Biologieunterricht hautnah
Nicht alltägliche Begegnungen hatte der ausgebildete Tierpfleger reichlich im Gepäck. Da reckte Stinktier Coco Chanel den Kindern sein schwarz-weißes Köpfchen für eine Streicheleinheit entgegen. Da schob sich Karl-Heinz, die Spornschildkröte aus Südafrika, behäbig am Gehege entlang. Da streckten Winnie Puuh und Ferdy ihre wuscheligen Alpaka-Häupter neugierig ins Bild, sobald die Kameras gezückt wurden. Da durften die Kinderhände über den gepanzerten Körper von Brillenkaiman Schnappi tasten. Da schubbelten die beiden Border-Leicester-Schafe Piggy & Maja, deren Köpfe an Osterhasen erinnern, ihr wolliges Fell am Gehege, nachdem sie von den Kindern mit Möhren gefüttert worden waren. Anfassen war bei allen Tieren ausdrücklich erlaubt.
Auch eine Menge an Wissen gab’s von Tierlehrer Martin Tränkler für die Kinder – über die Herkunftsländer, die Ess- und Jagdgewohnheiten. Die Mädchen und Jungen hörten unter anderem, wie Krokodilbabys quieken, wenn sie frisch geschlüpft sind. Sie erfuhren, dass Riesenschlangen nach einer Mahlzeit fünf Wochen satt sind und über drei Tage lang erblinden, bevor sie sich häuten. Sie lernten, dass ein ausgewachsener Brillenkaiman zweieinhalb Meter lang und bis zu 65 Jahre alt werden kann. Sie wissen jetzt, dass eine Alpaka-Schur bis zu fünf Kilogramm Wolle bringen kann.
Angebote werden weiter ausgebaut
Die Kita-Kinder konnten sich aber auch davon überzeugen, dass sich Albino-Python Schneeflöckchen und Tigerpython Willi der Würger gar nicht so schlecht anfühlen. Mutige Freiwillige nahmen die beiden „Asiaten“, die bis zu sechs Meter lang und 120 Kilogramm schwer werden können, im Gehege des „rollenden Zoos“ in die Hand. Danach gab es noch Gelegenheit, einzeln Fotos mit Schneeflöckchen machen zu lassen und nachmittags den Eltern die Menagerie zu zeigen und die exotischen Tiere nochmal gemeinsam zu streicheln.
Und mit den tierischen Erlebnissen ist noch nicht Schluss mit neuen Angeboten in der Kita „Auf dem Stempel“. Fest etabliert sind bereits das interkulturelle monatliche Müttercafé, die Eltern-Kind-Workshops am Wochenende, der Kinder-Yoga-Kurs in Kooperation mit dem Gesundheits- und Rehabilitationssportverein Gütersloh e. V. und die Elternabende mit Fachleuten – teils sind die Angebote offen für Interessierte im ganzen Sozialraum der Kita. „Wir werden das durch viele weitere Angebote noch weiter steigern“, verspricht Kita-Leiterin Johanna Galert.