Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB): Großes Interesse bei Anmeldungen

 „Wir sind in allen Klassen randvoll. Wir können nicht mehr aufnehmen und haben schon Wartelisten“, berichtet Schulleiterin Mareike Gördemann von den Entwicklungen am Theresia-Gerhardinger-Berufskolleg (TGB). Seit zehn Jahren hat es am TGB keine Nachrückerliste mehr gegeben. Und dabei ist es nicht einmal nur der neue Bildungsgang in der Heilpädagogik, der der mit einer Kleingruppe Schüler*innen für den Zuwachs verantwortlich ist.

Foto: Gerd Altmann/Pixabay

Auffällig ist, dass die niedrigschwelligen Bildungsgänge den meisten Zulauf verzeichnen. In der Kinderpflege und Sozialassistenz umfassen die Klassen jeweils mindestens 30 Schüler*innen. Derweil sind die Schülerzahlen in den Fachschulen auf dem Vorjahresniveau. Bezahlt gemacht hat sich die Kampagne für die Heilerziehungspflege (HEP). „Mit über 20 Schüler*innen hat sich der Bildungsgang stabilisiert“, zeigt sich Mareike Gördemann sehr zufrieden.

Bewährt hat sich auch die Neugestaltung der Website. „80 Prozent bewerben sich über die Homepage“, bilanziert die Schulleiterin. „Die traditionelle Bewerbung ist ein Auslaufmodell.“ Und die Reichweite ist größer als gedacht. 

Neue Verantwortung an vielen Stellen

Geprägt ist das Schuljahr am TGB von großen Veränderungen. In die Fußstapfen von Hartmut Peter tritt in der Schulleitung ein Dreierteam: Schulleiterin Mareike Gördemann wird unterstützt von ihren beiden Stellvertreter*innen Simone Walter und Tilmann Bäcker. „Mehr Team an vielen Stellen“, beschreibt Mareike Gördemann einen Prozess, der auch die Organisation der Bildungsgänge betrifft. Die Verantwortlichkeiten sind neu aufgeteilt. Statt auf Bildungsgangleitungen setzt man in der neuen Struktur auf Funktionsträger*innen: Steffi Rapp (Koordinatorin Ausbildungsvorbereitung und Berufsfachschulen), Katja Rikus (Praxiskoordinatorin), Christiane Leck (Koordinatorin der Fachschulen) und Barbara Altemeier (Fachbereich Heilpädagogik).

Das bedeutete auch Ärmel hochkrempeln in den Sommerferien: Für die neuen Büros mussten Umbauarbeiten im Verwaltungstrakt vorgenommen werden. Bei so viel Bewegung in den Verantwortlichkeiten gilt es auch, Prozesse zu optimieren, transparenter zu machen und zu standardisieren: unter anderem mit neuen Formblättern und neuen Konzepten für den Umgang mit Fehlzeiten, Leistungsmessung und Schulfahrten. „Anpassungsfähigkeit und Flexibilität werden zukünftiges Arbeiten noch mehr bestimmen. In dem Zuge sind Prozesse und Abläufe wichtig, die für andere einsehbar sind“, betont Mareike Gördemann.

Bunte Vielfalt wird noch vielfältiger

Die Zukunft im Blick hat man auch mit der Digitalisierung: „Wir versuchen alles optimal digital abzubilden, was in einer Schule erlaubt ist“, beschreibt die Schulleiterin die Zielvorgabe, jetzt die letzten Meter zur voll-digitalen Schule zu gehen.

Noch intensiver soll auch das Schulmotto gelebt werden. „Die bunte Vielfalt soll in allen Bereichen prägend sein“, gibt Mareike Gördemann die Devise aus, vor allem auch mit Blick auf den hohen Beratungsbedarf durch alle Bildungsgänge hindurch. Daher sollen die individuelle Betreuung und Beratung in Bildungsbiografien noch vielfältiger werden. Zudem möchte man die Möglichkeit schaffen im Bedarfsfall zu unterstützen – bei Krisen und Konflikten, bei psychischen Problemen oder bei Fällen wie beispielsweise Spielsucht. Von der Beratung und Unterstützung in Konfliktlagen sollen nicht nur die Lernenden profitieren, sondern auch die Kolleg*innen finden bei Problemen ein offenes Ohr.