Tiny-Church verlässt die Werkstatt
Mobiles Gotteshaus wird ans Schulwerk übergeben
Die Tiny-Church blickt immer mehr ihrer Bestimmung entgegen. Das mobile „Obdach für die Seele“ hatte zuletzt einen Zwischenstopp beim Dachdecker eingelegt und dort seine anthrazitfarbene Dach- und Außenverkleidung aus Trapezblech bekommen. Danach ging es in der Werkstatt von In Via St. Lioba in Paderborn an den letzten Feinschliff am 8,10 Meter langen, 2,50 Meter breiten und 3,75 Meter hohen Gotteshaus auf Rädern. Ende Juli 2023 hatten die Handwerker*innen ihre Arbeit an der „Geh-hin-Kirche“ im Miniformat aufgenommen, jetzt fehlt bald nur noch die Innenraumgestaltung.
Seitdem die Tiny-Church im März vom Dachdecker zurückgekehrt war, stand in der Werkstatt von In Via St. Lioba in Paderborn nur noch der letzte Feinschliff an. Foto: Jana Sudhoff Die letzten größeren Herausforderungen am Gebäude haben die Handwerker*innen von In Via St. Lioba gemeistert. Eine Lösung musste gefunden werden, damit die zulässige Stützlast für Anhänger nicht überschritten wird. 300 Kilo – so hatte man gewogen, hätten auf der Anhängerkupplung gelastet. Den nötigen gewichtigen Ausgleich bieten jetzt die Eingangstüren und die Schränke mit den Batterien für die Solarpanels am anderen Ende der Tiny-Church.
Innenraumgestaltung nach TÜV-Freigabe
Statt die Solarpanels auf dem Dach zu montieren, hat man sich für zwei tragbare Solarmodule entschieden. „Sie haben den Vorteil, dass sie individuell bei jedem Einsatz der mobilen Kirche aufgestellt werden können“, erklärt Tischler Hans-Joachim Langhals. Nicht bei jedem Event wäre möglicherweise ausreichend Platz vorhanden gewesen, um die Tiny-Church für die beste Sonnenausrichtung zu rangieren.
Damit die Tiny-Church bald ihre Position als ein einladender, stimmungsvoller und andächtiger Ankerpunkt für Einkehr, pastorale Begegnungen und Projekte einnehmen kann, heißt es für das Kolping Schulwerk nach der Übergabe – im Anschluss an die TÜV-Freigabe –, sich der Innenraumgestaltung zu widmen. Die mobile Kirche wird sehr schlicht ausgestattet sein – ganz im Sinne des Tiny-House-Gedankens. Es entsteht ein Raum, der zum Gebet, zur Stille und zur friedvollen Einkehr einlädt – mit der Ausrichtung auf eine Friedenskirche. Angedacht ist, den Friedenssuchenden die Möglichkeit zu bieten, über einen Bildschirm virtuell Kerzen für ihre Anliegen zu entzünden. Zudem soll durch LED-Farbbeleuchtung und eingespielte Musik eine stimmungsvolle Atmosphäre geschaffen werden. Ihren festen Standort wird die Tiny-Church auf dem Kolping Gutshof in Großeneder haben. Da sie mobil ist, ist sie jedoch für viele Einsatzmöglichkeiten ausleihbar.