Eine heimelige Adventswoche in der Tiny Church

Besondere Stimmung springt auf Kitagemeinschaft in Nordborchen über

In warmes-zartrotes und gemütlich-blaues Licht getaucht, empfängt die Tiny Church die Eintretenden. Illuminierte Sternenketten umrahmen den Innenraum der kleinen Kirche auf Rädern. Vor Kopf schwebt ein leuchtend-roter Papierstern unter den Holzstreben. Ein aufgeschlagenes Weihnachtskinderbuch lädt auf dem mit rotem Tuch verhüllten Stehpult zum Blättern ein. Unter dem Fensterkreuz betten Tannenzweige ein weihnachtlich dekoriertes, rot bespanntes Tischchen ein. „Es ist richtig gemütlich und heimelig hier drin. Da rechnet man von draußen gar nicht mit“, zeigten sich zwei Mütter begeistert über ihren ersten Besuch in der mobilen Friedenskirche. Das Team der Adolph-Kolping-Kindertageseinrichtung Nordborchen hatte die Tiny Church stimmungsvoll hergerichtet – nicht nur für seine Gäste am Abend, als das zehnte Adventsfenster für die Gemeinde St. Laurentius an der Kita erstrahlte. Eine ganze Kitawoche lang war die mobile Kirche das Highlight für Kinder und auch Eltern.

Die Tiny Church zog mit ihrer besonderen Atmosphäre die Kita-Gemeinschaft in Nordborchen in ihren Bann. Die Tiny Church zog mit ihrer besonderen Atmosphäre die Kita-Gemeinschaft in Nordborchen in ihren Bann.

Anlässe, eine kurze Zeit in der kleinen Kirche zu verweilen, gab es reichlich. Zur Bring- und Abholzeit der Kinder öffnete sie an zwei Tagen für die Eltern ihre Türen. Im Verlauf der Woche gruppierten sich Kinder zum Morgenkreis auf dem Boden, es erschallten weihnachtliche Kinderlieder, Figuren zierten den Boden, um mit den Kindern die Weihnachtgeschichte aufleben zu lassen, die Kirche bot das Setting für ein weihnachtliches Kamishibai und die Teilnehmenden des Elterncafés nahmen am Donnerstagmorgen für einen spirituellen Impuls in der Tiny Church Platz  – facettenreiche Formate hatten sich die Erzieherinnen überlegt. Jeden Tag gab es eine neue Aktion.

Noch reichlich Ideen vorhanden

„Können wir die Tiny Church nicht noch eine Woche behalten?“ Nach einer Woche waren noch längst nicht alle Ideen versiegt. Allen voran die besondere Atmosphäre und ihre Auswirkung auf die Kinder hatten die Erzieherinnen fasziniert. „Es war außergewöhnlich, wie aufmerksam und konzentriert die Kinder in der Kirche gesessen haben“, sagt Kitaleiterin Michaela Pape. „Es ist ein schöner Raum, in dem sich alle geborgen und geschützt fühlen“, schwärmt sie von der Tiny Church, die bereits zum zweiten Mal zur Kolping-Kita in Nordborchen gereist war. „Es ist toll, die Vielfalt zu nutzen, die der Raum bietet. Dank der besonderen Stimmung lernen die Menschen Kirche ganz anders kennen.“

Dass man die Kirche dank ihrer Räder überall hinziehen kann, fanden die Kinder besonders spannend. „Auch die digitalen Kerzen fanden sie klasse“, berichtet Michaela Pape. Und so wurden viele Eltern am Adventsfensterabend von ihren Kindern in die Tiny Church gezogen, die ihnen unbedingt den „Fernseher“ mit den Kerzen zeigen wollten. Sie selbst sind schon kleine Expert*innen, wenn es darum geht, digitale Kerze zu entzünden.

Lichtvolle Momente bescherten die Kinder und Erzieherinnen ihren Gästen im Verlauf des gesamten Abends. Nicht nur der „Nussknacker und Mausekönig“ erstrahlte im märchenhaften zehnten Adventsfenster. Zu einem kleinen Lichtermeer hatte das Team die selbstgebastelten Waldorf-Sternenlichter drapiert, die an diesem Abend zugunsten des „WDR 2 Weihnachtswunders“ verkauft wurden. „Wie die Sterne am Himmelszelt strahlten“ auch die Kitakinder. Als „Lichterkinder“ sangen und performten sie zwei Lieder zu Weihnacht. „Dicke rote Kerzen“ aus Detlev Jöckers Kinderliederwelt entzündete ein Erzieherinnentrio unter anderem musikalisch mit Horn und Klarinette.