Tiny Church ihrer Bestimmung übergeben
Diözesanpräses segnet die mobile Friedenskapelle bei der Frühjahrskonferenz
Ihre Jungfernfahrt führte die Tiny Church zum Hotel Aspethera in Paderborn. Bei der Frühjahrskonferenz der Führungskräfte aus Kolpingwerk und Kolping-Bildungswerk Paderborn kam das mobile „Obdach für die Seele“ erstmals zum Einsatz. Zum historischen Moment der Einweihung begrüßte Bildungswerk-Geschäftsführer Wolfgang Gelhard nicht nur die Konferenzteilnehmenden, sondern auch Interessierte aus der Nachbarschaft sowie die Handwerker*innen von In Via St. Lioba in Paderborn. Diese hatten seit Juli 2023 mit viel Detailliebe die Tiny Church für das Kolping Schulwerk geplant und gebaut. „Das Ergebnis ist Ihr Meisterstück“, lobte Schulwerks-Geschäftsführerin Eva Klare-Kurtenbach das In-Via-Team. „Es ist toll geworden“, zeigte sie sich begeistert von dem Resultat.
Ihren ersten Einsatz hatte die Tiny-Church im Rahmen der Frühjahrskonferenz im Hotel Aspethera in Paderborn, wo sie von Diözesanpräses Sebastian Schulz gesegnet wurde. Fotos: Mario Polzer und Jana Sudhoff
„Entstanden ist ein wunderschöner Raum, den man auch als Rückzugsort genießen kann“, fasste Eva Klare-Kurtenbach die ersten Eindrücke der Gäste von der Kapelle zusammen, die auf das Thema Frieden ausgerichtet ist. Schlicht gehalten, findet man das Wesentliche auf kleinstem Raum: Ruhe und Stille. Verlieren kann man sich in der Betrachtung des blau-gelb schimmernden Fensterkreuzes in der Apsis. Eine LED-Farbbeleuchtung und eingespielte Musik sorgen auf Wunsch für eine stimmungsvolle Atmosphäre in der Friedensoase. Hocker – die einzige Möblierung – laden zum Verweilen ein. Ins Auge sticht dabei die Videoinstallation – das Herzstück der Tiny Church.
Kerzen von überall auf der Welt entzünden
Hier können sich die Menschen von überall auf der Welt mit der Kirche verbinden. Online können sie eine virtuelle Kerze entzünden: in Gedenken an Verstorbene, als Glücksbringer für anstehende Prüfungen, als Genesungswunsch, als Gruß an einen lieben Menschen, als Bitte um Frieden – widmen kann man die Kerzen allen Themen, Anlässen und Personen, die einem wichtig sind. Die virtuellen Kerzen werden für 72 Stunden auf dem Bildschirm in der Tiny Church gezeigt. Natürlich sind die symbolischen Lichter auch für jedermann außerhalb der mobilen Kirche sichtbar: online unter
https://www.kolping-tinychurch.de/. Entzünden kann man hier auch seine eigene Kerze.
Wer die Einkehr in der Friedenskapelle zum Gebet nutzen möchte, der kann sich via QR-Code ein „Gebet für den Frieden“ aufs Handy schicken lassen. Dies stammt – inspiriert von einem Adolph-Kolping-Zitat – aus der Feder von Diözesanpräses Sebastian Schulz, der während der Frühjahrskonferenz die Tiny Church segnete und seiner Bestimmung übergab.
„Geh-hin-Kirche“ ist ausleihbar
Die Menschen auf anderen Wegen in ihrem Glauben zu erreichen, ist der Gedanke, der hinter der mobilen Kapelle steht. Entstanden aus der Idee, eine Hofkapelle für den Kolping Gutshof in Großeneder zu bauen, hat das Schulwerk gemeinsam mit Diözesanpräses Sebastian Schulz und Wolfgang Gelhard das Konzept zu einer „Geh-hin-Kirche“ weiterentwickelt. Zwar wird die Tiny Church ihren festen Standort auf dem Gutshof haben: für die pädagogische Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie als Ort der Stille, der Einkehr und des Gebets für die Hofbesucher*innen. Zugleich ist die mobile Friedenskapelle ausleihbar. „Wir haben eine Kapelle, die wir überall hinfahren können. So kommt die Kirche zu den Menschen“, betont Eva Klare-Kurtenbach.
Raum für freie Gestaltung
Zum Einsatz kommen wird das mobile „Obdach für die Seele“ unter anderem zu Libori in Paderborn. Auch zu ihrem Stiftungsfest hatte die Adolph-Kolping-Stiftung die Tiny Church schon gebucht. Sie bietet für verschiedenste Anlässe Raum zur freien Gestaltung. „Wir liefern kein Bildungspaket mit“, erklärt Sebastian Schulz das Konzept. Einrichtungen, die die Tiny Church ausleihen, können ihre eigenen Impulse setzen. „Vorstellbar sind beispielsweise Friedenslesungen mit Auszügen aus Romanen oder Poetry Slams“, skizzierte der Diözesanpräses zwei Ideen. „Die Tiny Church bietet die Möglichkeit, sich kreativ in und um die Kapelle herum auszuprobieren“, betont Sebastian Schulz die Option, auch den Bereich vor der Kapelle einzubinden.
Wer die „Geh-hin-Kirche“ für ein Projekt, eine Veranstaltung oder eine pastorale Begegnung ausleihen möchte, muss sich keine Gedanken über den Transport machen. Die Tiny Church wird von einem Schulwerk-Mitarbeiter gebracht. Anfragen für die Ausleihe an: