Freude, Optimismus, gute Laune – das strahlt einem im neuen Multifunktionsraum auf dem Kolping Gutshof in Großeneder entgegen. Hier ist ein Ruhepol für die Kinder und Jugendlichen aus der Start-off- und Take-off-Maßnahme entstanden – mit einer gelb-orangen strahlenden Sonnenmalerei an der Wand als Eyecatcher. Mit seinen beiden Sofas und einem hängenden Yogatuch strahlt das ehemalige, frisch renovierte Büro Gemütlichkeit aus. Ob als Lernraum, Ort für Gesprächssettings, als Rückzugsmöglichkeit oder einfach zum Chillen – hier findet man für alles die nötige Ruhe. Eine Möglichkeit, sein handwerkliches Geschick auszuprobieren hat hier einer der Take-off-Teilnehmer gefunden. Eigenständig hat er sich um die Renovierung gekümmert: So bekamen die Wände ihren weißen Anstrich und die sonnige Wandmalerei. Für den Jugendlichen selbst ebenfalls ein Benefit.
Der Kolping Gutshof in Großeneder wird um einen Blickfang reicher. Die Jugendlichen aus der „Start-off“-Maßnahme arbeiten derzeit an einem Outdoor-Schachspiel, das den Garten aufwerten soll. Dabei werden in ihrer Variante Bauern, Läufer, Springer & Co. nicht in schlichtem Schwarz und Weiß auf dem Schachbrett stehen. Die Schüler*innen geben ihren Spielfiguren eine ganz individuelle Note. Inspiration haben sie sich bei einer Modelegende geholt. Besonders ist auch die fächerübergreifende Zusammenarbeit, die das handlungsorientierte Projekt erst möglich macht.
Das pädagogische Team auf dem Kolping Gutshof in Großeneder möchte bei seinen Jugendlichen die Lesefreude wecken. Die Kinder und Jugendlichen, die durch die Take-off- und Start-off-Maßnahmen auf den Hof kommen, hatten bisher oftmals wenig Kontakt zur Welt der Bücher. Auf dem Gutshof sollen sie künftig eine Umgebung vorfinden, die zu neuen Lektüreerfahrungen angeregt und sie dadurch in ihrer Lesekompetenz fördert. Damit der Lernort mit motivierendem Lesestoff bestückt werden kann, hofft das Hofteam auf Bücherspenden aus unseren Reihen.
Die Schulbank tauschen gegen Einblicke in ein ungewöhnliches Arbeitsfeld? Praktika, bei denen es sich um Begegnungen mit Tieren dreht, sind begehrt. Schüler*innen, die sich ihre berufliche Zukunft in der Arbeit mit Tieren vorstellen können, eröffnen sich auf dem Kolping Gutshof noch einmal ganz neue Perspektiven. Hier finden die Berufswahlsuchenden Berufsbilder, die sie nicht auf Anhieb mit Tieren in Verbindung gebracht hätten. Diese spannende Kombination können Mädchen und Jungen beim Girls’ Day und Boys’Day am 3. April an unserem innovativen Lernort in Großeneder kennenlernen.
„Ein Hoch auf das Werden“ – mit dieser Botschaft schloss sich der Vorhang bei der Aufführung der Jugendoper „Ich/Ich/Ich“ des Jungen Theaters des Landestheaters Detmold. Wer bin ich? Warum bin ich so, wie ich bin? Und wer will ich sein? – dies waren nicht nur im Theatersaal die zentralen Fragen. So wie die Figuren in dem Stück den Puzzleteilen ihrer Identitäten auf den Grund gingen, lud auch Musiktheaterpädagogin Philine Korkisch die Start-off-Jugendlichen in der Nachbereitung des Stücks mit Übungen zur Selbstfindung ein. Die Jugendlichen hatten das Theaterstück in Detmold gesehen und führten zwei Tage später auf dem Kolping Gutshof in Großeneder mit der Expertin „philosophische Gespräche“ darüber, wie das Theaterstück in ihnen nachhallte.
„Alva ist verfressen. Aber eigentlich passt das zu allen“, runzelt Anna Mühling unschlüssig die Stirn. „Aber Alva ist besonders verfressen“, hält sie nach einem weiteren prüfenden Blick schriftlich fest. Mit einem Streckbriefformular in der Hand sitzt die Tiertrainerin vom Kolping Gutshof in Großeneder im Kaninchengehege auf dem Rasen. Zusammen mit zwei Jugendlichen aus der „Start-off“-Maßnahme macht sie sich mit den Zwergkaninchen vertraut. Die sechs Langohren gehören zu den tierischen Neuzugängen auf dem Gutshof. Zusammen mit der Shetlandponyfamilie Sir Henri, Maja und Fohlen Sally sowie Eselsdame Jette haben sie Ende August hier die Ställe bezogen. Für das Hofteam und die Jugendlichen eine spannende Zeit. Denn die Tiere sind in ihren Charakteren genauso unterschiedlich und individuell wie die Menschen. Und sie bringen ihre ganz eigene Dynamik mit in das Hofleben.